Wien, die Rueckkehr

Am letzten Tag meiner Reise bin ich schon vorm Frühstück sehr zeitig am Meer und der Himmel zieht rasch ziemlich dunkel zu. Und bald darauf beginnt es in Kendwa kurz zu regnen. Fast scheint es, als ob der Himmel für einen Moment seine Schleusen öffnet, weil diese unglaublichen 3 Monate meiner Auszeit zu Ende gehen.

Regen über Zanzibar

Es ist aber nur ein kurzer Regenschauer und der letzte Tag verläuft ähnlich wie jene davor:

Es ist aber insofern anders, als dass ich hin und hergerissen bin mit den Eindrücken der letzten Monate und den Gedanken an die Rückkehr und die Zeit, die vor mir liegt.

Am späten Nachmittag werde ich dann abgeholt, ein anderer Mann, ein anderes Auto, aber Hakuna Matata. Auf der Fahrt zum Flughafen noch ein letzter Eindruck vom Leben der Menschen abseits der schönen und teilweise echt luxuriösen Strandhotels hier. Wir rumpeln über Straßen, wo man die Wahl hat zwischen Schlagloch und Schlagloch. Neben der Straße laufen immer wieder viele ohne Schuhe oder höchstens mit Sandalen auf Erdwegen, man sieht einfachste Hütten im Wald, manche fahren mit Leiterwägen, vor die halb verhungert ausschauende Ochsen oder Kühe gespannt sind, auf den kleinen, überfüllten public buses halten sich hinten draußen noch 3-4 Männer fest, um mitfahren zu können, manchmal spielen Kinder barfuß mit irgend etwas Rundem Fussball, als Tor dient der Stamm eines abgebrochenen Baumes, ein Stock und eine gespannte Schnur dazwischen. Teilweise wird neben der jetzigen Straße eine Trasse planiert, die etwa einen Meter an den Hütten der Menschen vorbeiführt, …

Ich fliege mit einem Nachtflug vom „Abeid Amani Karume Airport – Terminal 1 (ZNZ)“ – wobei ich bei diesem hochtrabenden Namen ganz einfach durch die einzige Tür im Abflugbereich wieder zu Fuß zum Flugzeug gehe – nach Dubai, das von oben gesehen hell in den Nachthimmel strahlt.

Der Kontrast könnte größer nicht sein, allein die Busfahrt vom Terminal 2 zum Terminal 3 dauert schon fast eine halbe Stunde, dann gehts mit einer fahrerlosen Bahn noch zum richtigen Gate-Bereich und von dort noch mit riesigen Aufzügen zur Ebene mit den Gates.

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Und dann stehe ich beim Gate und schaue raus auf den Airbus 380, der grad zweistöckig mit Essen beladen wird und mich auf dem letzten Flug dieser Reise wieder nach Wien zurückbringen wird.

Der Abflug von Dubai bei Sonnenstrahlen mit einem letzten Blick aufs Meer:

Irgendwo über dem Iran schaue ich aus dem Fenster und schaue sehr nachdenklich auf schneebedeckte Berge.

Apropos Schnee und Wetter: ich hab zwar Nachrichten bekommen, dass es die Woche davor in Österreich schon geschneit hat und kalt war, laut Wetterbericht sollte es aber jetzt doch so um die 5 Grad plus haben. Irritiert bin ich dann doch, als der Kapitän eine Durchsage zum Wetter macht mit „Vienna slightly freezing with 1 degree below zero“

Beim Landeanflug auf Wien schauts recht schön aus, über mir sonnig, unter mir bewölkt, das passt schon.

Einmal noch durch die Wolken

… und damit hab ich irgendwie nicht wirklich gerechnet – es liegt Schnee:

Und so stehe ich dann tatsächlich nach dieser unglaublich bereichernden und für mich sensationellen Reise vielleicht auch etwas deplatziert wirkend wieder dort, wo sie vor 90 Tagen begonnen hat.

Ich zieh mich noch am Flughafen um und weiter gehts gleich zum Familientreffen auf einen Adventmarkt. Und ein weiteres Mal innerhalb weniger Stunden könnte ein Kontrast nicht größer sein und so finde ich mich doch ziemlich frierend mitten im Advent wieder.

Jingle Bells in Bad Pirawarth

Jazz am Adventmarkt

Auch wenn ich ziemlich gefroren habe, mit Jingle Bells und Adventstimmung doch etwas überfordert und der Tag von Regen auf Zanzibar bis Schnee in Österreich ein sehr langer war, so bin ich doch auch sehr froh, dass ich diese Reise mit einem Treffen im Kreis der Familie abrunden und letztendlich auch tatsächlich abschließen konnte!

Viele herzlichen Dank für all diese Erlebnisse und Momente und euch allen wünsche ich von Herzen alles Liebe!

Herbert on Tour ❤️

4 Gedanken zu „Wien, die Rueckkehr“

  1. Hallo Herbert!
    Hab grad zufällig zu deinen Bogs geschaut und war erstaunt, doch noch einen zum Abschluss zu entdecken.
    Ja ich denke auch, dass dies ein würdiger, kontrastreicher Abschluss war.
    Hoffentlich hast du dich an diese Temperaturen schon gewöhnt, denn der Sommer kommt sicher nicht so schnell…….
    Lg. Herta

    1. Hallo Herta!
      Ja ich hab diese Reise so auch noch sehr gut abschließen können, genauso wie ganze Reise selbst war!
      Mit den Temperaturen tu ich mir schwer ….

  2. Dann bist gut zurueckgekommen. Hast Eindruecke gesammelt, und kannst die jetzt schoen langsam verarbeiten – wird laenger als 3 Monate dauern. Die Welt ist vielfaeltig, und alles wird man sowieso nicht sehen. Der Horizont ist aber erweitert worden, das zaehlt. Gewoehnen an den Alltag wird noch dauern ;-).

    1. Hallo Karl!
      Ja ich bin sogar sehr gut zurückkommen und es sind Unmengen an Eindrücken, und vor allem Begegnungen mit Menschen in mir. Alles wird man nie sehen können, aber allein schon dieser im Verhältnis winzige Einblick jetzt, war für mich überwältigend und davon werde ich sehr lange wenn nicht ewig zehren! Tja und ich glaub und versuche, dass ich mir dieses abenteuerliche und unbeschwerte Leben ein Stück weit in den Alltag mitnehmen kann … ???

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