New York – ein Auf und ein Ab

Die ganze Nacht hats durchgeschüttet und auch am Vormittag hat sich nichts dran geändert. Als ich mich mit der Fähre wieder auf den Weg mache, hat es ganze 16 Grad und es regnet ohne Ende, was nicht unbedingt Wetter für Aussichtsplattformen und Wolkenkratzerbesichtigungen ist.  Lady Liberty zeigt sich heute auch sehr zugeknöpft:

Also solls ein Indoorprogramm werden. Starten möchte ich mit „The Ride“,, eine lt. Ankündigung actiongeladene Tour durch New York City mit einem besonderen Bus. Starten soll das Ganze am Times Square 42nd Street, das ist so ungefähr wie Treffpunkt ist im Bereich Kärntner Straße/Graben in Wien. Ich suche und es schüttet, ich laufe da und laufe dort, es schüttet. Das Navi zeigt auch genau da, wo ich stehe „The Ride“ an, nur ist es nicht da. Und wieder komm ich mir wie Harry Potter vor. Egal wen ich vor Ort frage, ob Polizist oder Kioskverkäufer, alle schauen mich ratlos an, bis ich zu einem Busfahrer komme, der mir sagt, dass ich Tickets dafür bei Madame Thussauds bekomme. Das ist ungefähr 20 Meter entfernt! Dort erklärt man mir wieder, dass ich hier zwar richtig bin, aber man Tickets nur online kaufen kann und der Treffpunkt woanders ist!?! Dass es dann online mit dem Smartphone technisch nicht funktioniert, obwohl zu einem späteren Termin Plätze frei wären, lässt meine durchnässte Stimmung nicht unbedingt steigen.
Als nächstes möchte ich mir die NFL Experience (American Football) anschauen, die mitten am Times Square ist und die ich dann auch gleich finde! Sport hebt gleich mal die Stimmung und da gibt es auch ein richtig cooles 4D Kino, in dem es dann auch mal zwischendurch zu schneien beginnt. Ich erfahre auch, dass ich die gleich großen Hände wie Tom Brady, einem berühmten Quarterback, habe.

Weiters gibt es z.B. auch von Swarovski einen NY Giants Football um sage und schreibe USD 4.000. Diese Tour war zumindest mal recht kurzweilig.

Wer weiß New York, vielleicht war das ja unsere Wende! Mit diesem Schwung möchte ich als nächstes die Rockefeller Center Tour machen. Ich gebs zu, nicht zum ersten Mal laufe ich hier instinktiv in die falsche Richtung. Durch und durch nass greife ich zu einer bewährten Notfallmaßnahme – Essen. Bei einer Pizzaschnitte mit Coke ziehe ich ein erstes Resümee für mich selbst. New York ist mir persönlich zu … zu viel, zu laut, zu hektisch, viel zu überteuert, zu riesig und zu unüberschaubar, zu ungesund, zu rücksichtslos. Bei Regen besteht hier durch die herumschwirrenden Regenschirme absolute Augenstichgefahr. Und ich find mich hier auch einfach nicht zurecht. Für viele andere Touristen mag das natürlich nicht zutreffen, die den Big Apple genial finden, für mich aber schon. Sorry New York!
Die Rockefeller Center Tour ist dann wieder ganz interessant, vor allem wegen unseres Guides. Man sieht ihn hier vor dem Auktionshaus Christies. Das grau-weiße Ding rechts neben ihm steht übrigens gerade zur Auktion bereit und hat einen Ausrufungspreis von USD 800.000

Er erzählt, dass das Rockefeller Center eigentlich aus 19 Gebäuden besteht, die innerhalb von 9 Jahren gebaut wurden. Auf einigen dieser Hochhäuser gibt es auch Rooftop-Gardens, also wunderschöne grüne Gärten obendrauf. Er erzählt uns, dass man die auch z.B. für Hochzeiten mieten kann und zwar – ich zitiere ihn – für sage und schreibe USD 500.000! Das ist noch nicht alles: nämlich nicht für einen Tag oder so sondern – ich zitiere ihn wieder – für ganze 3 Stunden („1 hour for preparation, 1 hour for the wedding and 1 hour for reception“)!

In einem anderen Rockefeller Gebäude gibt’s oben The Rock Observatory, dass kann man auch als Normalsterblicher besichtigen. Drüber gibt’s noch den Rainbow Room, zu dem man Zutritt nur gegen eine jährliche Gebühr von USD 10.000 bekommt. Zutritt wohlgemerkt, das Essen muss man dann natürlich schon selbst bezahlen.

Trotz allem ist die Tour sehr kurzweilig und führt auch noch an ein paar Studios von außen vorbei, weil hier auch die Heimat von NBC ist. Außerdem kommen wir auch noch zur Stelle, wo Anfang Dezember der berühmte Weihnachtsbaum aufgestellt wird.

Auf dem Platz davor kann man übrigens schon ab Oktober Eislaufen. (Eintritt USD 25, Schlittschuhe Leihgebühr USD 12 pro Person natürlich)
Es soll heute auch noch Kultur werden und ich schau noch beim MoMA (Museum of Modern Art) vorbei. Ich bemerke rasch, dass das keine gute Idee ist, wenn man durch und durch nass und schon etwas ermüdet ist. Daher also Schnelldurchlauf vorbei an Picasso und von Gogh

Richtung Cafe mit der vagen Hoffnung auf einen kräftigen Espresso. Da in einer halben Stunde das Museum schließt, hat das Cafe schon mal einen Anfang gemacht und ist bereits geschlossen. Sehr nett ist aber wiederum, dass der Mitarbeiter, der mir das erklärt, noch einen Filterkaffee to Go spendiert, wofür ich ihm sehr dankbar bin. All das ist eben New York denk ich mir, für mich ein Auf und ein Ab.
Weil es nach wie vor unaufhörlich niederprasselt, fahre ich mit der Metro noch auf einen Sprung zum Beginn des Central Parks. Weil mittlerweile auch die Spitzen der Hochhäuser im Nebel versinken, lasse ich es gut sein und beende nach einem Abstecher in eine Shopping Mall, die mir bald auch zuviel wird, den Tag und pendle wieder zurück in das selig ruhige Staten Island.
… Und Morgen probieren wir es wieder miteinander …

 

3 Gedanken zu „New York – ein Auf und ein Ab“

  1. Hallo Herbert!
    Schade, dass du New York von dieser nassen Seite kennenlernst. Wir durften alles bei strahlendem Sonnenschein genießen, den Central Park mit dem Rad erkunden, Grand Zero wird in jeder Hinsicht unvergesslich bleiben(in meinem Rucksack hatte ich unabsichtlich ein Taschenmesser mit….), Musical Spiderman, Guggenheimmuseum,
    Empire State, NBC Studios, um nur einiges
    zu nennen.
    Ich hoffe, dass du die Stadt noch von einer anderen Seite kennenlernen darfst! Ich drücke dir jedenfalls die Daumen. Lg. Herta

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