Nachdem der Abflug von Melbourne schon um 6:00 morgens war, heißt es zeitig aufstehen, konkret um 3:15. Aber auf dem Flughafen läuft dann alles recht flott und und auch das Boarding ist recht zeitig abgeschlossen. Wir sind sehr gut im Plan … bis um 5:55 die Durchsage vom Captain kommt, dass es „bad news“ gibt: wegen Nebels in Sydney verzögert sich unser Abflug auf etwa 7:45.
Und so lerne ich ein neues englisches Wort:
to disembark (dt.: aussteigen, von Bord gehen)
D.h. der ganze Flieger steigt wieder aus, die Flugbegleiterinnen holen für sich und die Captains im Flughafen Frühstück (bei dem kurzen ca. 1 Stunden-Flug haben sie nämlich auch keinen Kaffee an Bord) und so gehts dann halt mit 2 Stunden Verspätung wieder zum neuerlichen Boarding. Aber sowas kann schon mal vorkommen, blöd nur, wenn man extra früh aufgestanden ist, egal … der Flug verläuft dann aber planmäßig und über Sydney ist tatsächlich noch Nebelsuppe (Foto unmittelbar vom Landeanflug):
Mein Hostel liegt recht zentral im Viertel „The Rocks“ und als ich dort ein wenig herumspaziere, was sehe ich? Ein Lokal festlich geschmückt mit Oktoberfest-Dekoration! Und so begehe ich mein persönliches Oktoberfest recht feierlich mit Bier vom Münchner Hofbräuhaus und einer abenteuerlichen Musik-Mischung aus volkstümlichem Umtata und amerikanischer Popmusik!
Dieses Viertel „The Rocks“ ist abgesehen vom Oktoberfest auch historisch bedeutend. Die ersten Europäer (die meisten von ihnen waren übrigens Sträflinge) kamen 1788 hier an Bord einer Flotte von 11 Schiffen an, was zugleich auch den Beginn der Besiedlung Australiens durch Europäer sozusagen die Geburtsstunde dieses relativ jungen Landes bedeutet hat. Nachdem sie an Land gegangen sind, haben sie sich weiter oben an den Felsen (engl. the rocks) angesiedelt. Und daher auch der Name des heutigen Touristenviertels, das aber mit seinen älteren Hotels und Pubs doch einen gewissen Charme behalten hat.
Gleich ums Eck ist auch das Hafenviertel, das zusammen mit der Skyline von Sydney schon ein imposantes Bild darstellt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit, an der man hier im Hafenbereich nicht vorbeikommt, ist die Sydney Harbour Bridge, die in natura doch sehr groß und wuchtig erscheint.
Und natürlich unverkennbar das Wahrzeichen von Sydney, die Oper!
Nach diesem ersten Eindruck von der Stadt möchte ich mir noch im Hostel die Dachterrasse anschauen, die laut Schilderungen einen tollen Ausblick haben soll. Vor dem Hostel steht dann völlig überraschend ein Kamerateam (der Reporter auf dem Stockerl schaut lustig aus). (Die werden doch nicht wegen mir? ….)
Oben auf der Dachterrasse fallen mir auch jede Menge Hubschrauber auf, die hier herumkreisen und auf der Brücke hängt jetzt auch eine andere Fahne (vgl. mit Bild oben), hmm.
Am nächsten Tag lese ich dann übrigens in der Zeitung den Grund. Es sind nämlich noch andere Gäste am selben Tag mit mir aus Melbourne nach Sydney gekommen, und zwar die bezaubernde Meghan mit ihrem Prinzen Harry.
Auf dem Bild sieht man übrigens, wie die Gruppe um Harry grad die Harbour Bridge besteigt, um die Flagge der Spiele zu hissen. Was man nicht sieht, ist, wie ich grad zur selben Zeit am rechten Bildrand vom Dach des Hostels schaue. Wir haben nämlich direkten Blick zur Brücke und daher wahrscheinlich auch der Reporter vorm Haus.
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Prinz Harry die Invictus Games ins Leben gerufen, das sind Spiele für kriegsversehrte Soldaten. Und die finden nach Toronto letztes Jahr dieses Jahr in Sydney statt und sind zufällig am Tag meiner Ankunft eröffnet worden.
Nach so viel Aufregung lasse ich den Tag dann noch beim Barbeque auf der Terrasse mit coolem Ausblick ausklingen, möchte aber noch erwähnen, dass die Oper in dieser Nacht für mich recht ungewöhnlich beleuchtet war.