Ich habe lange überlegt, wie ich diese ganz spezielle und einzigartige Reise entsprechend abschließen und abrunden könnte. Meine Wahl ist letztendlich auf Kendwa gefallen. Kendwa liegt an der Westküste des nördlichsten Teils von Zanzibar und hier sollen die Gezeiten bei weitem nicht so spürbar sein als an der Ostküste … und außerdem soll es hier traumhafte Sonnenuntergänge geben. Und ich liebe es, im Sand zu sitzen und dabei dem bunten Farbenspiel der untergehenden Sonne zuzuschauen!
Mit einem privaten Taxi, das mir das Hostel organisiert hat, verlasse ich Zanzibar City Richtung Norden mit den letzten Eindrücken der Stadt vom Auto aus.
Kurz darauf stoppt der Fahrer wieder und ein weiterer Mann steigt ins Taxi und ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll.
Wir stoppen einige Zeit später ein weiteres Mal und der Fahrer bringt ein Kuvert zu einer Hütte. Zwischendurch kommen wir zu einer Polizeikontrolle. Anscheinend sind sie aber alle befreundet und wir können wieder weiterfahren. Einer der beiden Männer erklärt, dass sie hier immer kontrollieren, „but with 1.000 or 2.000 Shilling everything is fine“.
Während der Fahrt wechselt die Landschaft zwischen sattgrünen Palmenlandschaften und dann auch wieder ganz einfachen Hütten oder Verkaufsständen. So rumpeln wir etwa 1,5 Stunden durch die Gegend und einer der Männer erklärt mir, dass die Straßen nicht so gut sind auf Zanzibar, aber die Regierung das momentan repariert. Dann wünsche ich viel Glück und gutes Gelingen, während wir ins nächste Schlagloch pumpern.
Kurz vor meinem Hotel steigt der zweite Mann wieder aus, der anscheinend einfach eine kostenlose Mitfahrgelegenheit gesucht hat und so lerne ich eine Redewendung, die man hier immer wieder hört:
Hakuna Matata (dt.: alles in Ordnung, es gibt keine Probleme)
Zum ersten Mal seit langer Zeit bin ich in einem Urlauberstrandhotel, das einen sehr schönen ersten Eindruck macht und für mich zum Abschluss zur Erholung und zum Reflektieren gut geeignet sein sollte. Nur muss ich mich erst umstellen, weil ich bisher das unkomplizierte Kontakt aufnehmen und den Austausch mit anderen Backpackern sehr genossen habe und hier sind hauptsächlich Familien und Paare. Und auch mit einem unschönen Auswuchs in diesen Hotels mache ich wieder Bekanntschaft: Liegen reservieren. Es gibt eigentlich genug Liegen hier, nur sind alle mit Handtüchern belegt, wobei tatsächlich nur 2 davon auch mit Gästen „belegt“ sind. Das ist echt eine Unart und sollte mal psychologisch untersucht werden …
Was hier aber nichtsdestotrotz einfach nur zum Genießen und nicht zum Sattsehen ist, sind die Strände aus feinstem weißen Sand mit türkisblauem, dunklen Meer davor.
Was hier auch weiter nicht ausbleibt, sind die mit der Zeit ziemlich nervigen Beach Boys, die ich schon immer aus dem Augenwinkel auf mich zusteuern sehe: „Jambo, Jambo! How are you? Good price …“ Aber wie schon erwähnt, das gehört hier offensichtlich dazu …
Ich bin auch am Strand entlang bis nach Nungwi spaziert, das ist ein touristischer Ort ganz im Norden und hab dort auch ein interessantes Schild entdeckt, habe aber auf eine nähere Betrachtung verzichtet und weiß somit auch nicht, ob es hier tatsächlich auch Köttbullar gibt. …
Auf dem Weg dorthin war übrigens grad der Übergang von high tide zu low tide, weshalb der Weg auch mal durchs Wasser führte …
… und auch vorbei an einer Galerie am Strand.
Es ist dies auch mein tatsächlich schon letzter Stopp auf dieser für mich unglaublich bereichernden und fantastischen Reise um die Welt und letztendlich auch zu mir selbst!
Wenn ich die Reise mit einem Wort beschreiben müsste, ist es einfach: Dankbarkeit!
Dafür dass:
– ich soo viele wunderschöne Orte rund um den Globus sehen konnte und diese Reise mir selbst überhaupt erst ermöglicht habe und so die Welt und ihre Vielfalt und Schönheit entdecken konnte
– ich sehr viele verschiedenste Menschen kennenlernen durfte und die Begegnungen mit ihnen auch ihre Spuren hinterlassen haben
– für die Menschen, mit denen ich verbunden bin, Familie, Verwandte, Freunde, Kollegen, neue Bekanntschaften, …
– für die Menschen, die meinen Blog gelesen haben, manche davon haben sich vermutlich auch durch meine vielleicht etwas längeren Beiträge tatsächlich bis zum Ende durchgekämpft :-))
– für die Menschen, die ich unterwegs getroffen habe und die mir als kleine „passing angels“ (wie es Richard auf dem Flug von Colombo nach Dubai so treffend beschrieben hat) auf meiner Reise auch immer wieder mal weitergeholfen haben und mir dadurch viele weitere Probleme erspart haben
Jetzt heißt es noch die Fahrt zum Flughafen zu organisieren (wieder mit Bakary von der Herfahrt) und online einzuchecken, so dass ich am Sonntag, 2. Dezember um 12:25 mit Flug EK127 nach 90 Tagen um die Welt wieder in Wien-Schwechat landen werde.
Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Euch und auch über den Austausch und allfällige Nachrichten über meine Reise und meinen Blog!
Ach ja, Kendwa soll ja für tolle Sonnenuntergänge bekannt sein und ich denke, Bilder von der Abendstimmung hier sind ein guter Abschluss für diesen Beitrag!
Alles Liebe!
Herbert ❤️