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Sri Lanka, Zeremonie

Die ganze Zeit über hab ich schon ein ganz intensives Gefühl, dass das hier der richtige Ort zur richtigen Zeit für mich ist. Das verstärkt sich auch insofern, als genau während meines Aufenthalts auch im Tempel hier in diesem kleinen Dorf die Einweihungsfeier eines neuen Gebäudes mit einem kleinen Küchen- und Essbereich stattfindet. Gespendet wurde das vom Vater von Ishara, der Gründerin dieses Resorts hier und auch wir Gäste sind eingeladen, an dieser Feier teilzunehmen.

Der erste Teil findet am Abend statt und es wurde angekündigt, dass von den Mönchen und den Dorfbewohnern chantings gesungen werden, also so eine Art buddhistischer Gesang. Und nachem das eine besondere Gelegenheit ist, an so etwas teilzunehmen fernab von jedem anderen Touristen inmitten der Einheimischen hier, bin ich auch dabei und nun macht es sich ein weiteres Mal bezahlt, dass ich mir in Bangkok eine long pant für den Tempelbesuch gekauft habe!

Leider regnet es an diesem Abend und in dieser Nacht ziemlich heftig durch, weshalb wir mit dem Auto hingebracht werden.. Ironischerweise wird mit diesem Fest auch das Ende der Regensaison gefeiert.

In diesem Tempel lebt nur ein Mönch ständig und andere Mönche auf Wanderschaft kommen gelegentlich vorbei und bleiben einige Zeit hier. Die Mönche hier in Sri Lanka haben keinerlei Besitz und sind darauf angewiesen, dass sie von den Menschen unterstützt werden. Umgekehrt sind sie ihrerseits rund um die Uhr für die Menschen da. Und wenn den Menschen hier etwas widerfährt (Gutes wie Schlechtes) ist der erste Weg zum Tempel. Der Mönch ist immer der erste Ansprechpartner. Jedenfalls hatte dieser Tempel hier bis jetzt keinerlei Räumlichkeit, um zu kochen und zu essen. So sieht der Bereich dieses neuen Gebäudes aus:

Nachdem es so heftig regnet, kann die Feierlichkeit am Abend nicht wie ursprünglich geplant im Freien stattfinden, sondern muss nach drinnen verlegt werden. In Sri Lanka kommt es oft ganz anders, als man denkt und so beginnt die Feier anstatt der Gesänge mit einer Vorführung einer Gruppe von Musikern.

Diese Tanzvorführung ist für uns Touristen etwas ganz Spezielles. Erstens weil wir die einzigen hier sind, die nicht aus dem Dorf sind und zweitens auch weil wir erste Reihe fußfrei sitzen dürfen. Wie sich bald darauf herausstellt, hat das nur den kleinen Nachteil, dass man jeden (und ich meine wirklich jeden!) einzelnen Trommelschlag nicht nur hören sondern auch ganz intensiv fühlen kann. Und so verlassen wir alle nach einiger Zeit mit vielen Impressionen auch von den ausgesprochen freundlichen Dorfbewohnern und mit ganz viel Ohrensausen diese einzigartige Feier.

Ein Grund, warum wir nicht so lange bleiben, ist auch, weil der zweite Teil der Feier – die eigentliche feierliche Eröffnung – gleich für den nächsten Tag angesetzt ist und zwar um 6 Uhr morgens!

Und so gehts nach einer kürzeren Nacht am nächsten Tag wieder zurück ins Dorf. In der Nacht hat es zu Regnen aufgehört, drum können wir zu Fuß gehen und wir werden um diese Zeit fürs frühe Aufstehen mit wunderbaren Motiven zu tollen Lichtverhältnissen belohnt.

Zu Beginn der Feier trägt Isharas Vater die Reliquien vom Tempel in das neue Gebäude gefolgt von den Mönchen.

Video: Der Einzug

Wir dürfen dann nach den Mönchen reingehen und es ist hier in Sri Lanka so Sitte, dass die Mönche in einer höheren Position sitzen als alle anderen, einfach deshalb, weil sie durch Meditation und durch intensive Auseinandersetzung mit dem Buddhismus und dem strikten Befolgen dessen eine besondere Stellung haben.

Und mitten unter den Mönchen entdecke ich dann auch ein mir mittlerweile bekanntes Gesicht, das mir freundlich zulächelt.

Ganz interessant finde ich auch einen weiteren Mönch, der die ganze Zeit mit geschlossenen Augen dasitzt und ganz selig vor sich hinlächelt und für mich doch eine große Ähnlichkeit mit Jason, meinem Freund aus der Zeit in Toronto, aufweist.

Einige Mönche sprechen bei dieser Zeremonie so wie auch der hier sehr bekannte Mönch Dhammaloka, dem ich nun zufälligerweise in kurzer Zeit zum zweiten Mal begegne.

Dhammaloka Talk‘s begin

Er erwähnt uns Touristen dann auch sehr freundlich in seiner Ansprache und zeigt auch den Dorfbewohnern ihre Chancen auf.

Am Ende der Feierlichkeiten gibt es dann ein äußerst üppiges Mahl zuerst für die Mönche und anschließend auch für uns in diesem neuen Speisebereich. Und ich darf somit ein weiteres nicht zu planendes Highlight auf meiner Reise erleben, das auch wieder durch friedliche Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern entstanden ist und auch hier erlebe ich wieder außerordentlich viel Gastfreundschaft. Und das obwohl die Menschen hier ganz offensichtlich sehr, sehr wenig zum Leben haben und uns trotzdem sehr herzlich mit einem Lächeln begegnen …

Anschließend spazieren wir wieder zurück zu unserem kleinen, familiären Ressort und auf dem Weg dorthin treffen wir noch ein paar Kinder aus dem Dorf, die frei haben, weil an diesem Tag auch ein öffentlicher Feiertag in Sri Lanka ist.

(Links auf dem Bild übrigens Asanka, eine sehr liebenswürdige Ärztin im Ressort)

Hier noch einige weitere Impressionen von der vielfältigen Vegetation, die ich in der Anlage gesehen habe.

Mir gefällt es auch immer wieder, den Affen hier im Wald zuzuschauen und ganz besonders den herzigen Kleinen (danke an Anna fürs Foto).

Und dieser absolut traumhafte und tiefenentspannende Aufenthalt unter wunderbaren Menschen mit sehr viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft wird noch abgerundet zu Beginn meiner letzten Massage mit einer sehr herzlichen Nachricht und ich bin gerührt, als ich es sehe.

Thank you, Plantation Villa und all the people there, you made it such a great time for me! ❤️