Las Vegas – Showtime

Nach den etwa 3,5 Stunden Flugzeit von Atlanta nach Las Vegas öffnet sich wieder eine neue Welt. Schon wenn man vom Flugzeug aussteigt und zum Gate kommt, erwarten einen schon jede Menge Spielautomaten auf den ersten Metern hier in Nevada.

Im öffentlichen Bus plaudere ich ein bisschen mit einem hilfsbereiten, älteren Mann aus Houston, Texas. Er ist hier für die nächsten 14 Tage, um an verschiedenen Pokerturnieren teilzunehmen. Hilfsbereit war er auch, weil er mir helfen wollte, mit dem öffentlichen Bus zum Hotel zu kommen … nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob er sich so wirklich ausgekannt hat, weil wir einige Zeit mit dem Bus gefahren sind und mich ein anderer Buspassagier zwischendurch wissen hat lassen, dass wir vor ein paar Stationen schon bei meinem Hotel vorbeigefahren sind. Ich bin dann gleich ausgestiegen und hab mich wieder selbst orientiert. Gott sei Dank bin ich genau bei einer Station ausgestiegen, die gleichzeitig auch die Endstation der Monorail (fahrerlose Magnetschwebebahn) ist und so bin ich dann auch rasch bei meinem Hotel angekommen. Von der Monorail Station gibt es einen direkten Zugang ins Hotel, wobei Hotel hier in Las Vegas etwas irreführend ist. Es ist neben einem Hotel eigentlich hauptsächlich ein riesiges Casino mit einem Gewirr aus Hallen und Gängen, alle voll mit Spielautomaten und weiterem Entertainment und Restaurants und Fast Food.

Es blitzt und blinkt an allen Ecken und Enden. Erinnerungen an den Times Square in New York werden wach. Die meisten Hotels haben auch noch ihre eigenen spektakulären Shows im Haus. Die Zimmer in den oberen Stockwerken sind aber gleich wieder ganz anders und eigentlich ist es hier wieder schön ruhig.
Den restlichen Tag spaziere ich noch herum und schaue mir einige der umliegenden Hotels bzw. besser gesagt Vergnügungszentren an. Und am Abend entschließe ich mich kurzfristig, mir eine dieser berühmten Las Vegas Shows anzuschauen und zwar wähle ich auf gut Glück „Ka“ vom Cirque du Soleil.

Und bei der Show bin ich dann echt baff. Was hier an Akrobatik, Musik, wechselnen Farben geboten wird, ist schon einzigartig. Aber dass die Bühne, die eigentlich aus mehreren verschiedenen Elementen besteht, sich mal waagrecht – wie zu erwarten – präsentiert, dann aber auch schräg, dann wieder senkrecht – wohlgemerkt jedesmal mit den Akteuren! – da bleibt einem dann doch der Mund vor Staunen offen.

Dass jeder Sitz im Kopfbereich noch über eingebaute Lautsprecher verfügt und man so ein gewaltiges Soundgefühl hat, sei nur mehr am Rand erwähnt. Jedenfalls ist das für mich definitiv die allerbeste Show, die ich jemals gesehen habe!!!

Auf dem Weg zurück zum Hotel gehe ich danach dann noch schwer begeistert beim Bellagio vorbei, wo grad noch die letzte Show der Fontänen im riesigen Wasserbecken läuft und mit Stars spangled, der amerikanischen Nationalhymne, endet. Alles unfassbar hier an Eindücken, wow!

Den nächsten Tag starte ich mit einer Hopon-Hopoff-Tour. Das es wie in New York schon ein kleines Verwirrspiel gibt, wie man von einem Las Vegas Pass zu einem Ticket für den Bus kommt, sei nur am Rand erwähnt.
Aber die Tour ist neben dem, was man sieht, auch sehr informativ. Wir kommen im alten Teil von Las Vegas an einigen Wedding Chapels vorbei. Auch an der Graceland Wedding Chapel, die so heißt, weil die Hochzeiten hier von einem Elvis-Imitator durchgeführt werden. Elvis selbst hatte übrigens seine Zustimmung zur Verwendung des Namens Graceland gegeben.

Hier hat übrigens u.a. auch Jon Bon Jovi geheiratet.

Dann gibt’s noch einige andere, z.B. eine, in der man in „speziellen“ Outfits wie z.B. Batman und Catwoman, Mickey und Minnie Mouse, usw. heiraten könnte. Und eine Drive-In-Variante gibt’s auch der Vollständigkeit halber. Wers mag …

Was dann noch ein guter Tipp war, ist das Buffet im Mainstreet Hotel.

Das ist ein gewaltig großes „Award-winning Buffet“, wo man sich mittags um USD 10 den Bauch voll schlagen kann. Und um den Betrag bekommt man direkt am Strip im neuen Las Vegas, wenns gut geht gerade mal einen Burger.
Beim Stratosphere Hotel mache ich halt und fahre nach oben in den gleichnamigen 350 Meter hohen Tower, von dem man im Freien (!) eine tolle Aussicht auf die Stadt und die umliegende Gegend hat.

Wer runter nicht mit dem Aufzug zurückfahren will, kann auch per „Sky Jump„ runterhupfen. Das ist aber nicht, wie ich vermutet hätte, Bungee Jumping sondern man hängt an einem Band und kann quasi im Stehen die Aussicht beim „kontrollierten“ Fallen genießen. Ich bin mit dem Aufzug dann trotzdem auch ganz zufrieden …

Neben der Busfahrt ist es ein schon ein ganz eigenes Erlebnis, einfach nur durch die Hotels durchzuwandern. Während es draußen untertags mit 38 Grad konstant schön warm ist, kann man drinnen klimatisiert spazieren gehen.

Jedes Hotel hat sein eigenes Thema wie z.B. Paris mit seinem Eiffelturm davor oder das New York, New York mit der nachgebauten Skyline von Manhattan. Hier gibt’s übrigens auch eine Hochschaubahn, die durch diese Skyline durchbraust. Diese war bei ihrer Eröffnung 1997 die längste und höchste Loopingachterbahn der Welt … und ist wirklich cool zum Fahren wie ich bestätigen kann.
Den Tag beschließe ich dann immer mit einem Spaziergang auf dem hell erleuchteten und für mich unglaublich beeindruckenden Strip, quasi der Hauptstraße durch Las Vegas.

Another (poor) trial to do a kind of sum up for my non german speaking friends:
To describe my impression of Las Vegas is nearly impossible. Already after having exited the plane you get the first welcome at the gate by lots of slot machines, blinking and shining brightly. On my way to the town I took quite of a detour as an elderly looking man from Houston, Texas wanted to help me to reach my hotel at the best way. He said he was there several times so I trusted him. But after quite a long ride I exited the public bus and luckily it was at a station of the monorail so I followed my own intuition and reached my hotel within 15 minutes.
Coming into the town it is absolutely crazy if you see all those different hotels with an Eiffel tower, the skyline of Manhattan or a big ancient looking roman statue in front of. I wanted to see one of the famous shows there and choose Ka from Cirque du Soleil. This was absolutely and definitively the best and most impressive show I have seen in my whole life. The colors, the music, the artists … fantastic. The stage consisting of several separate parts moving in nearly each angle with (!) the artists on it, that was unbelievable!

The next day I took a ride on a Hopon-Hopoff Bus and you get lots a information there. Concerning the several wedding chapels in the older part of Las Vegas where you can marry in outfit of Batman and Catwoman, Mickey and Minnie Mouse and so on.

And we saw the Graceland Wedding Chapel, where weddings are performed by Elvis impersonators and by the way Jon Bon Jovi married here.
I saw the Stratosphere Tower the 1.149 feet tall tower. You can descend either by taking the elevator or by doing the Sky Fall. I took the first option by the way …
A must see is the fountain music show at the Bellagio with which I usually close my final tour.

 

Atlanta, Peachtree Corners

Vom Hotel weg mache ich mich auf den Weg, um Tim (Pamelas Bruder) und seine Frau Grace zu besuchen.
Der Weg dorthin beginnt ziemlich abenteuerlich, da ich den ersten 6-spurigen Highway in meinem Leben befahre. Gott sei Dank ist Samstag Vormittag und keine Rush-hour unter der Woche.
Von Grace und Tim werde ich sehr herzlich empfangen! Auf meiner Tour rund um die Welt möchte ich einerseits natürlich tolle Plätze und Städte sehen, aber andererseits genauso auch einfach nur  Menschen treffen und Zeit mit ihnen verbringen.
Als wir später in ein Restaurant zum Essen fahren, bekomme ich einen Vorgeschmack darauf, dass hier College Football und nicht, wie ich erwartet hätte, die NFL (National Football League) sehr präsent ist. Hier treffen sich schon einige Fans in ihren Trikots (in diesem Lokal mehrheitlich von Michigan Wolverines), um gemeinsam das Match zu schauen. Aber es ist alles ganz gemütlich und entspannt, alle wollen nur eine „good time“ haben.
Grace und Tim sind Fans des College Football Teams der University of Alabama, und ich freue mich sehr über ihr Geschenk (T-Shirt mit dem großen roten „A“), da ich jetzt auch ein bisschen dazugehöre.
Und so können wir uns dann entsprechend gekleidet am Abend das Spiel der Alabama Crimson Tide gegen Ole Miss, dem College Football Team der University of Mississippi im TV anschauen.

Roll Tide!!!

In der Halbzeitpause gibt es etwas ganz Besonderes und zwar Barbecue mit den größten Steaks, die ich bisher gesehen habe.

Dass dann das Spiel auch noch 62:7 von Alabama gewonnen wird, ist noch eine willkommene Draufgabe zum Ende des sehr gelungenen Tages und ich falle danach müde ins Bett.

Am nächsten Tag gehen Tim und ich dann zum Baseball. Und wieder mal staune ich, wie groß hier alles ist. Vor dem Stadion befindet sich Battery Atlanta, eine Art Vergnügungszentrum mit Lokalen, Geschäften und einer Konzerthalle. In einem der Lokale warten wir auf den Beginn des Spiels und ich staune nicht schlecht über die riesige Leinwand hier, die umrahmt ist von weiteren 11 Screens!

Das MLB-Spiel (Major League Baseball) der Atlanta Braves gegen die Washington Nationals findet im Suntrust Park statt, welcher 2017 eröffnet wurde und ein Fassungsvermögen von etwas mehr als 41.000 Plätzen hat.

Es ist mein zweites Baseball Game (nach Toronto) und ich bin nach wie vor einigermaßen ahnungslos, was die Regeln angeht bis auf die Basics. Die Braves verlieren dann das Spiel mit 4:6.
Allerdings habe ich beim ersten Homerun der Atlanta Braves gemeinsam mit Tim meinen ersten TV-Auftritt in den USA – noch dazu live on air – und zwar sind wir auf dem Bild rechts unten über dem großen L von „NL“ als 2 rote Punkte zu erkennen …

Bevor es für mich weiter ins quirlige Las Vegas geht, bin ich froh, dass ich Grace und Tim besuchen und ein paar großartige Tage mit ihnen verbringen durfte.

*** english version ***

As this blog is followed by some non-german-speaking people in the meantime, I would like to send my warmest wishes and greetings to all of you. I appreciate it very much that you do so and it means a lot to me. Unfortunately I am not able to do a word by word translation. But I will try to do a short sum up for you guys in my own simple english words. I hope you will understand it, as my grammar in school was quite horribly bad and I guess it didn’t improve so far. But I am trying hard, promised!
The last two days I spent with Grace and Tim, the brother of my sister in law Pamela. It was such a pleasure to meet and hang around with them! We did some great BBQ and I was really impressed how huge a steak can be! Together we watched the collage football game of Alabama Crimson Tide against Ole Miss and „our“ team dominated that game and won by 62:7. Roll Tide!!!

The next day Tim and I went to Suntrust Park, the stadium of the Atlanta Braves. To be there in the stadium and see all the things going round before and at the match is absolutely impressing and funny. The Braves lost the game, but we together appeared on television live at the Braves‘ first homerun. This was my first performance on an US television broadcast on air!
So the last two days, we had spent together, were absolutely great and exciting, too. Thank you very much, Grace and Tim, for your hospitality! You are such nice and lovely guys! It was such a pleasure and I am very grateful for our time together and for being your guest!

Atlanta, Thorsby

Nach der Ankunft gestern in Atlanta, Georgia hole ich mein Mietauto ab, da es hier in der Gegend einfacher mit einem Auto als mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist und ich auch noch nach Thorsby, Alabama möchte, wo sich das Grab von Pamela’s Mutter befindet.

Der erste Eindruck von Atlanta ist schon mal ein sehr positiver. Alles kommt mir viel offener, freundlicher, relaxter und vor allem sonnig und noch viel wärmer vor. Es hat fast 100 Grad … zumindest in Fahrenheit gemessen, die 96 Grad Fahrenheit entsprechen 35,5 Grad Celsius.

Auf der Fahrt von Atlanta nach Thorsby komme ich mehrmals in heftige Gewitter. Das Wetter ist derzeit auch überall ein Thema. Schon am Flughafen in New York und natürlich auch hier laufen ununterbrochen Breaking News im TV mit den Berichten zur Entwicklung vom Hurrikan Florence, der heute Morgen auf die Ostküste von North und South Carolina getroffen ist.
Zum ersten Mal auf meiner Reise hab ich übrigens nach den beiden Gästezimmern in Toronto und New York mit Duschen und WC in anderen Stockwerken hier ein Hotelzimmer mit eigenem Bad. Mein Hotel befindet sich in Clanton, einem Nachbarort von Thorsby und gleich nebenan gibts auch ein dazugehöriges Restaurant, wo man gut und (sehr) viel essen kann. Mein Mietauto kann ich direkt vor der Zimmertür parken, was ich so schon oft hier sehen habe können.

Die Gegend hier ist übrigens sehr grün und ländlich und die Häuser sind hier sehr großzügig verstreut, meistens mit einer weitläufigen Rasenfläche vorm Haus, eingeschossig nur mit Erdgeschoß und sie haben vorm Haus die typische Veranda mit Schaukelstuhl und/oder Sitzbank. Es wirkt hier sehr entspannt und gemütlich, so wie bei uns zuhause am Land.

Als ich heute morgen noch etwas Unvorhergesehenes zu erledigen hatte, wofür ich dringend einen Ausdruck und das Ganze nach dem Ausfüllen dann auch wieder eingescannt gebraucht habe, hat mir Holly hier von der Rezeption ganz toll weitergeholfen.

Thank you Holly for your support, it did help me a lot! All the best to you!

Anschließend besuche ich den Friedhof in Thorsby. Friedhöfe hier in Amerika unterscheiden sich von jenen in Österreich dadurch, dass man mit dem Auto reinfahren kann eigentlich bis direkt zum Grab. Es gibt Grabsteine bzw. in den Boden eingelassene Gedenktafeln.

Bevor ich mich auf den Rückweg mache, beginne ich, diesen Beitrag in einem Park in Jemison zu schreiben.

Am Abend erreiche ich dann mein Hotel für heute in Atlanta. Beim Einchecken fragt mich die Rezeptionistin etwas, das mich sehr irritiert und ich für mich so verstehe: „Would you mind if your room is in the dark floor?“
Ich wiederhole ein wenig verängstigt: „The dark floor???“ (schon wieder so eine Harry Potter Parallele?) und denk mir noch, dass ich das eigentlich gar nicht will.
Zum Glück klärt sie das rasch auf und antwortet mit einem Schmunzeln „Not the dark floor but the – THIRD – floor!“
Ein Zeichen für mich, dass ich noch an meinem Englisch arbeiten muss. Erleichtert stimme ich einem Zimmer in diesem Stockwerk zu.

 

New York – Time to say goodbye …

Während ich grad mit Flug DL1903 von New York nach Atlanta unterwegs bin, lasse ich die letzten Tage Revue passieren:

New York ist eine unfassbar riesige Stadt und ich hab mit Staten Island und Manhattan nur einen Mini-Wuzzi-Teil davon gesehen.
Ich glaub, ich hab mich zu Beginn einfach nur von der Hektik und dem Überangebot hier anstecken und überfordern lassen. Manches war sicher auch einfach nur Pech.

Wie das Wetter zum Beispiel. Bis auf einen Tag, an dem es nur manchmal geregnet hat, war es während der ganzen Zeit hier ein Mix aus Regen, Nebel und Starkregen.
Ich habs z.B. an zwei verschiedenen Tagen aufs Empire State Building versucht, beide Male mit dem Hinweis der Mitarbeiter unten beim Aufzug, dass man oben nichts sieht. Am letztmöglichen Tag bin ich dann trotzdem raufgefahren in den 86. Stock. Meine Aussicht ist zumindest die gleiche, die schon Ed Sheeran hatte, wie ich auf einem dort ausgestellten Foto sehen kann.

Oben hätte man sich noch ein Ticket weiter zum 102. Stock kaufen können, was ich dann aber doch sein hab lassen …
Weitere Aussichtsplattformen wie Top of the Rock (Rockefeller Center) oder One World Trade wären bei besserem Wetter sicher auch absolut beeindruckend gewesen.

Aber es ist ok so, wie es ist und ich hab mich mit New York noch ganz gut anfreunden können.

Was aber vor allem in Erinnerung bleibt, ist der letzte Dienstag. Ich fahre mit der Fähre von Staten Island rüber nach Manhattan und es ist ungefähr ¾ 9 am Morgen.

Genau zur selben Zeit vor 17 Jahren sind 2 Flugzeuge in das World Trade Center geflogen und es gab fast 3.000 Tote zu beklagen.

(Das ist das Bild, das kurz vor der Katastrophe aufgenommen wurde und im Museum zu sehen ist.)

Zum Jahrestag ist das 09/11 Memorial bis zum Nachmittag nur für Gedenkfeiern und Angehörige von Opfern weiträumig abgesperrt, das Museum den ganzen Tag. Als ich dann später inmitten einer unübersehbaren Menschenmenge bei der Gedenkstätte stehe, ist es eine sehr ergreifende Stille und Ruhe im sonst so lauten und hektischen Treiben im Big Apple.

Auf dem Rückweg am Abend komme ich eher zufällig auf Staten Island zu einer Gedenkfeier und mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich mich daran erinnere, wie Angehörige die Liste mit den Namen aller Opfer vorlesen und zu den Ihrigen jeweils noch persönliche Worte dazu sprechen. Im Hintergrund ist dabei das nächtliche Manhattan zu sehen sowie das Tribute in Light, zwei strahlend helle Lichtsäulen, die nur einmal im Jahr zum Jahrestag den Himmel erleuchten und es schaut so aus, als ob sie direkt mit dem Himmel verbunden wären …

(Das Bild links habe ich nach dem Ende der Gedenkfeier gemacht)

Auch der Besuch des 09/11 Museums am nächsten Tag ist sehr ergreifend und bleibt für mich unvergesslich und sehr nahe gehend zugleich.

Und so verlasse ich New York mit sehr gemischten Gefühlen, dem anfänglichen Ärger über so manches, was schiefgelaufen ist … die Hektik … die Stadt, die wirklich niemals schläft … und die Erinnerung an 09/11 …

 

New York – ein Auf und ein Ab

Die ganze Nacht hats durchgeschüttet und auch am Vormittag hat sich nichts dran geändert. Als ich mich mit der Fähre wieder auf den Weg mache, hat es ganze 16 Grad und es regnet ohne Ende, was nicht unbedingt Wetter für Aussichtsplattformen und Wolkenkratzerbesichtigungen ist.  Lady Liberty zeigt sich heute auch sehr zugeknöpft:

Also solls ein Indoorprogramm werden. Starten möchte ich mit „The Ride“,, eine lt. Ankündigung actiongeladene Tour durch New York City mit einem besonderen Bus. Starten soll das Ganze am Times Square 42nd Street, das ist so ungefähr wie Treffpunkt ist im Bereich Kärntner Straße/Graben in Wien. Ich suche und es schüttet, ich laufe da und laufe dort, es schüttet. Das Navi zeigt auch genau da, wo ich stehe „The Ride“ an, nur ist es nicht da. Und wieder komm ich mir wie Harry Potter vor. Egal wen ich vor Ort frage, ob Polizist oder Kioskverkäufer, alle schauen mich ratlos an, bis ich zu einem Busfahrer komme, der mir sagt, dass ich Tickets dafür bei Madame Thussauds bekomme. Das ist ungefähr 20 Meter entfernt! Dort erklärt man mir wieder, dass ich hier zwar richtig bin, aber man Tickets nur online kaufen kann und der Treffpunkt woanders ist!?! Dass es dann online mit dem Smartphone technisch nicht funktioniert, obwohl zu einem späteren Termin Plätze frei wären, lässt meine durchnässte Stimmung nicht unbedingt steigen.
Als nächstes möchte ich mir die NFL Experience (American Football) anschauen, die mitten am Times Square ist und die ich dann auch gleich finde! Sport hebt gleich mal die Stimmung und da gibt es auch ein richtig cooles 4D Kino, in dem es dann auch mal zwischendurch zu schneien beginnt. Ich erfahre auch, dass ich die gleich großen Hände wie Tom Brady, einem berühmten Quarterback, habe.

Weiters gibt es z.B. auch von Swarovski einen NY Giants Football um sage und schreibe USD 4.000. Diese Tour war zumindest mal recht kurzweilig.

Wer weiß New York, vielleicht war das ja unsere Wende! Mit diesem Schwung möchte ich als nächstes die Rockefeller Center Tour machen. Ich gebs zu, nicht zum ersten Mal laufe ich hier instinktiv in die falsche Richtung. Durch und durch nass greife ich zu einer bewährten Notfallmaßnahme – Essen. Bei einer Pizzaschnitte mit Coke ziehe ich ein erstes Resümee für mich selbst. New York ist mir persönlich zu … zu viel, zu laut, zu hektisch, viel zu überteuert, zu riesig und zu unüberschaubar, zu ungesund, zu rücksichtslos. Bei Regen besteht hier durch die herumschwirrenden Regenschirme absolute Augenstichgefahr. Und ich find mich hier auch einfach nicht zurecht. Für viele andere Touristen mag das natürlich nicht zutreffen, die den Big Apple genial finden, für mich aber schon. Sorry New York!
Die Rockefeller Center Tour ist dann wieder ganz interessant, vor allem wegen unseres Guides. Man sieht ihn hier vor dem Auktionshaus Christies. Das grau-weiße Ding rechts neben ihm steht übrigens gerade zur Auktion bereit und hat einen Ausrufungspreis von USD 800.000

Er erzählt, dass das Rockefeller Center eigentlich aus 19 Gebäuden besteht, die innerhalb von 9 Jahren gebaut wurden. Auf einigen dieser Hochhäuser gibt es auch Rooftop-Gardens, also wunderschöne grüne Gärten obendrauf. Er erzählt uns, dass man die auch z.B. für Hochzeiten mieten kann und zwar – ich zitiere ihn – für sage und schreibe USD 500.000! Das ist noch nicht alles: nämlich nicht für einen Tag oder so sondern – ich zitiere ihn wieder – für ganze 3 Stunden („1 hour for preparation, 1 hour for the wedding and 1 hour for reception“)!

In einem anderen Rockefeller Gebäude gibt’s oben The Rock Observatory, dass kann man auch als Normalsterblicher besichtigen. Drüber gibt’s noch den Rainbow Room, zu dem man Zutritt nur gegen eine jährliche Gebühr von USD 10.000 bekommt. Zutritt wohlgemerkt, das Essen muss man dann natürlich schon selbst bezahlen.

Trotz allem ist die Tour sehr kurzweilig und führt auch noch an ein paar Studios von außen vorbei, weil hier auch die Heimat von NBC ist. Außerdem kommen wir auch noch zur Stelle, wo Anfang Dezember der berühmte Weihnachtsbaum aufgestellt wird.

Auf dem Platz davor kann man übrigens schon ab Oktober Eislaufen. (Eintritt USD 25, Schlittschuhe Leihgebühr USD 12 pro Person natürlich)
Es soll heute auch noch Kultur werden und ich schau noch beim MoMA (Museum of Modern Art) vorbei. Ich bemerke rasch, dass das keine gute Idee ist, wenn man durch und durch nass und schon etwas ermüdet ist. Daher also Schnelldurchlauf vorbei an Picasso und von Gogh

Richtung Cafe mit der vagen Hoffnung auf einen kräftigen Espresso. Da in einer halben Stunde das Museum schließt, hat das Cafe schon mal einen Anfang gemacht und ist bereits geschlossen. Sehr nett ist aber wiederum, dass der Mitarbeiter, der mir das erklärt, noch einen Filterkaffee to Go spendiert, wofür ich ihm sehr dankbar bin. All das ist eben New York denk ich mir, für mich ein Auf und ein Ab.
Weil es nach wie vor unaufhörlich niederprasselt, fahre ich mit der Metro noch auf einen Sprung zum Beginn des Central Parks. Weil mittlerweile auch die Spitzen der Hochhäuser im Nebel versinken, lasse ich es gut sein und beende nach einem Abstecher in eine Shopping Mall, die mir bald auch zuviel wird, den Tag und pendle wieder zurück in das selig ruhige Staten Island.
… Und Morgen probieren wir es wieder miteinander …

 

New York – ein erstes Herantasten

Gestern bin ich von Toronto nach New York geflogen und die Kontrollen und der 1,5 Stunden Flug sind erfreulicherweise unspektakulär verlaufen. Nach der Landung in La Guardia hab ich noch gemütlich ein paar Nachrichten geschrieben und ein kurzes Telefonat geführt und dann bin ich zur Gepäcksabholung geschlendert. Ein wenig irritiert hat mich nur, dass kein Gepäcksband gelaufen ist und auch keine Passagiere zu sehen waren. Verlaufen? Nach einigem Fragen und Warten stellt sich heraus, dass ich tatsächlich zu langsam war und mein Gepäck schon in einem separaten Raum auf mich gewartet hat, peinlich …
Abgesehen davon empfängt mich New York mit Regen und der Flughafen ist eine riesige Baustelle. Meine Anreise in meine private Unterkunft auf Staten Island ist relativ langwierig, weil zuerst mit dem Bus (der Fahrer fährt glaub ich um ein Formel 1-Cockpit, so wie der unterwegs ist) vom Airport zu einer Metro-Station, dann sollten es 21 Stationen durch ganz Manhattan sein (und ich hab mich verzählt auch noch …), dann mit der Staten Island Ferry und noch ein paar Minuten Fußmarsch. Das Haus und mein Zimmer sind dafür aber wirklich sehr nett und die Umgebung auf Staten Island ist schön ruhig und gemütlich.
Heute Morgen hats dann richtig geschüttet und es ist mit ca. 15 Grad recht frisch. Ich starte heute meinen ersten Tag hier ganz gemütlich und lasse New York City mal auf mich zukommen. Darum geht’s für mich wieder mit der Fähre zurück nach Manhattan

und … ich sehe zum ersten Mal Lady Liberty, die Freiheitsstatue, an der wir vorbeifahren und auch der Ausblick auf Manhattan ist toll.

Weil es doch ziemlich regnet, haben auch die Tauben für heute ihren Flugbetrieb eingestellt.

Eigentlich wollte ich mit Hopon-Hopoff-Bus starten, verschiebe das aber, weil die Plätze fast ausschließlich im ungedeckten Obergeschoß sind. Andere lassen sich davon nicht abhalten und es sitzen Unmengen von Touristen oben draußen mit ihrer Regenplastikhaut im strömenden Regen, ich glaub ich spinne.
Der Times Square ist echt der absolute Wahnsinn und mir Land-Ei schon viel zu viel. Es blinkt, hupt und bewegt sich an jeder Ecke was. Die Leuchtreklamen sind riesig, der Verkehr auch und ich steh mit offenem Mund da wie ein Kleinkind, das zum ersten Mal den Christbaum sieht. Ich denk mir, wenn ich in meinem Leben mal Bungee-Jumpen und Fallschirmspringen hinter mich gebracht haben sollte, dann wäre mein nächster Adrenalin-Kick einmal selbst mitten in New York mit dem Auto zu fahren. Wahnsinn.
Ach ja, so nebenbei hab ich noch ein kleines Scharmützel mit Batman wegen Batwoman und sie findet mich dann eh auch ganz cool.

  

Der nackte Cowboy ist übrigens auch an mir vorbeigelaufen, was mir nach der Begegnung mit Batwoman aber ziemlich wurscht war …
Um etwas herunterzukommen, schaue ich mir Madame Thussauds an. Da ist es etwas ruhiger, zumindest was die Wachsfiguren angeht. Angelina Jolie und Brad Pitt sind zwar noch im selben Raum aber in sicherer Entfernung aufgestellt. Charlie Chaplin und das britische Königshaus schauen cool aus, auch der letzte ernstzunehmende amerikanische Präsident mit seiner Gattin.

Am Times Square hab ich noch ein Ticket für die Nachmittags-Show der Blue Man Group gebucht und brauche zuvor noch was Stärkendes im Hardrock Cafe. Das ist im Paramount Theatre untergebracht, wo Elvis‘ erster Kinofilm „Love me tender“ seine Premiere hatte. Ich esse also auf geschichtsträchtigem Boden!

  

Die Show mit der Blue Man Group hab ich schon mal in Wien gesehen und sie ist … naja … eh ganz nett.
Nachdem heute Sonntag ist und sowohl die Shopping Malls als auch die Attraktionen alle schon früher schließen (was mir so nicht bewusst war), düse ich noch mit der Metro durch die Gegend und möchte mir noch die große Bahnhofshalle – Grand Central, an den Namen erinnere ich mich noch ganz genau – anschauen. Gut, ich fahre also mit der Metro bis Grand Central und frage mich durch. Fragende Gesichter schauen mich an, als ich nach der großen Bahnhofshalle frage. „This is all Grand Central“ höre ich, während ich verzweifelt in der U-Bahn-Passage herumschaue und mir denke, in den Filmen hat das aber anders und viel größer ausgeschaut. Jetzt muss Mr. Google helfend einspringen und ich lerne, dass ich in der U-Bahn „Grand Central *Station*“ bin, die Bahnhofshalle aber „Grand Central *Terminal*“ heißt. Was weiß ein Fremder …

Danach lasse ich es gut sein und denk mir, New York City und ich das war keine Liebe auf den ersten Blick, wir beschnuppern uns grad mal und ich weiß noch nicht ganz, was ich von ihr halten soll (und sie wahrscheinlich auch von mir …). Es ist so wie in der Metro hier, draußen am Bahnsteig mordsmäßig heiß und stinkig teilweise, drinnen in der Metro sehr gut gekühlt. Sauna mit Manhattan-Style. Auf der Fahrt zurück mit „meiner“ Fähre denk ich mir, New York und ich, wir beide geben uns morgen wieder eine neue Chance. Auf dem Heimweg komm ich wieder bei meinem kleinen Shop vorbei, der von 2 Jemeniten geführt wird und wir plaudern wie gestern Abend wieder ein bisschen. Auf Staten Island ist es viel, viel ruhiger und heimeliger und ich bin froh, dass ich hier und nicht in Manhattan untergebracht bin.

 

Toronto – Teil 2

Heute starte ich ganz gemütlich mit dem CN Tower, das ist der ganz dünne hohe Turm, den man schon auf Bildern zuvor gesehen hat. Ein Aussichtsturm halt.

Es sind keine Warteschlangen, was schon mal positiv ist und bevor man zum Aufzug kommt, geht man an einigen Bildern mit sehr interessanten Infos vorbei. So wurde der Turm von der kanadischen nationalen Eisenbahngesellschaft errichtet, um die Stärke der kanadischen Industrie zu zeigen, die den größten Turm der Welt bauen kann. Denke grad drüber nach, ob es sowas auch von der ÖBB gibt, aber da fällt mir grad nichts ein dazu, hmm?
Die Bauzeit betrug 40 Monate und am Ende war der Turm mit seiner Gesamthöhe von 553,33 m fertiggestellt und 1976 eröffnet.
Der Aufzug hinauf hat 2 kleine gläserne Auslässe im Boden, was die Fahrt schon mal interessant macht. Als ich dann oben ankomme, bin ich dann doch sehr überrascht von dem gewaltigen Ausblick, den man durch die raumhohen Glaswände rundherum bekommt. Wow!

Es gibt für die Mutigen auch noch was Besonderes, den Edge Walk. Da kann man – angeleint – draußen mit einem Guide eine Runde gehen und sich mal in 500 m Höhe ein wenig hängen lassen. Das ganze wird dann drin live übertragen. Ich habs nicht probiert – ähmm zu viele Leute … – aber es schaut so aus, als ob einem dabei ziemlich der Reis geht …

Gleich neben dem CN Tower befindet sich das Rogers Center, das ist das Heimstadion der Toronto Blue Jays, und ich denke, ich werde mir am Abend ihr Heimspiel gegen die Indian Clevelands anschauen.

Gegenüber befindet sich noch eine sehr interessante Sehenswürdigkeit und zwar die ganz kleine aber feine Steam Whistle Brewery.
Da ich sehr an Sightseeing interessiert bin, buche ich gleich die Führung durch die Brauerei. Die 20 Minuten bis zum Beginn der Führung stürze ich noch geschwind ein Pint hinunter, weil ich schon so durstig vom Turm besichtigen bin.

Leicht beschwingt starte ich dann die Tour und sie beginnt schon mal zur Einstimmung … mit einem Bier.

Vielleicht hätte ich nicht doch auch schon vorher …
Jedenfalls erringe ich hier meinen ersten Sieg und zwar beim Quiz, wer der meistgereiste Gast der Führung ist. Und mit einem leicht gelallten „Austria“ gewinne ich ganz knapp vor einem Iren. Der Siegespreis ist, dass ich das Cheers in meiner Landessprache vortragen darf und schon steht die ganze Gruppe so ähnlich wie „zsamm zsamm Proooost“ und wir stimmen Prooost auf hauptsächlich kanadisch an. Wir trinken das Bier und weiter geht’s. Die Brauerei zu sehen ist zwar sehr unspektakulär, aber die Geschichte dahinter ist ganz nett. Sie wurde 1998 von 3 Freunden gegründet, die zuvor gemeinsam in einer Brauerei gearbeitet hatten, die dann von einer größeren übernommen und geschlossen wurde. Alle drei wurden gefeuert und haben bei einem Kanu-Ausflug am Lagerfeuer (The three fired guys“ … ob fired jetzt kommt vom Rausschmiss oder ob am Lagerfeuer was passiert ist, weiß man nicht mehr so genau) beschlossen, dass sie ihre eigene Brauerei aufmachen wollen und seit 20 Jahren läuft das Ding. Sie produzieren auch nur eine Biersorte und das ohne Pasteurisation. Der Hopfen kommt übrigens nur aus Deutschland oder Tschechien.
Zum Schluss der Tour gibt’s nochmal ein Bier und ich brauch jetzt was zum Essen ….

Am Abend sehe ich mir Baseball an und es ist sehr spannend. Nicht nur, dass ich fast gar keine Ahnung vom Baseball und seinen Regeln habe, am Ende gewinnen die Blue Jays, die heuer ziemlich „shitty“ spielen, wie mir meine Sitznachbarin erklärt. Das 3:2 wird mit einem Homerun im 11. Inning erzielt, das war nach ungefähr 4 Stunden nach Spielbeginn. Aber es war sicher ein einmaliges Erlebnis!

Am nächsten Tag werde ich zu meinem nächsten Ziel wechseln: New York

 

Niagara Falls

Für gestern war ein Treffen mit Jason, einem langjährigen Freund meines Bruders Karl und seiner Frau Pamela geplant. Am Morgen hat es noch geregnet und es war nicht mehr ganz so heiß wie am Tag davor.
Wir wollten uns in Aldershot treffen, das ist eine Endstation einer Linie und mit dem Zug ca. 75 Minuten von Toronto entfernt. Begonnen hat meine erste kanadische Zugfahrt gleich mal bei der Abfahrt mit 15 Minuten Verspätung (Hoffentlich komme ich nicht zu spät zum Treffpunkt …), der Zug drinnen gut tiefgekühlt … die Frau Schaffnerin („Good morning, my name is Jamie …“) begrüßt alle über Lautsprecher und lässt wissen, dass sie im Wagen Nr. 2775 in der Mitte des Zuges ist und entschuldigt sich für die Verspätung. Es kommen immer wieder verschiedenste Durchsagen von ihr. In meinem Waggon (Nr. 225 ganz am Ende des ur-langen Zuges) sitzen auch einige junge Burschen, von denen dann auch einer mal über dem Fenster auf eine gelbe Leiste drückt, die mir erst jetzt auffällt und die es über jedem Sitz gibt.  Beim Lesen der Erklärung auf dem grünen Schild bekommt dieser anfangs unscheinbare gelbe Strich jetzt rasch eine andere Bedeutung.

Plötzlich erklingt ein schrilleres Biepen als jenes, wenn sich nur die Türen schließen, kurz darauf über Lautsprecher (übersetzt): „Hier spricht Jamie aus Wagen 2775, ein Sicherheitsalarm wurde in Wagen 225 ausgelöst. Ich bin auf dem Weg“. Kurz darauf kommt unsere Retterin Jamie mit einem vollbepackten lebensrettenden Rucksack inkl. Defribrillator angerannt. Es war schnell klar, dass es zu keiner Lebensrettung kommen wird, worauf Jamie wieder Entwarnung in ihr Funkgerät spricht und wir unsere Reise wieder fortsetzen können. Gut, dass man so sicher unterwegs ist!
Jedenfalls hat uns das weitere 10 Min. Verspätung eingebracht. (Jason wird sicher schon warten …). Kurz darauf wieder eine Durchsage von Jamie (ich hab mich schon an sie gewöhnt …), es gibt eine weitere Änderung: dieser Zug endet nicht in Aldershot sondern in Burlington, das ist eine Station davor, und dass wir mit einem anderen Zug auf einem anderen Bahnsteig weiterfahren werden können (Ob Jason noch warten wird? …) Das Interessante an Burlington und wahrscheinlich an anderen kanadischen Bahnsteigen ist, dass es da nicht eine einzige Anzeigentafel, einen Fahrplan oder sonst irgendeinen Hinweis gibt, wann und überhaupt in welche Richtung ein Zug fährt.

Die Infos werden hier anscheinend noch persönlich über Gespräche weiter gegeben (ich bin grad mal den zweiten Tag da und versteh noch nicht wirklich sehr viel, aber wie ich an den ratlosen Gesichtern und herumirrenden Mitreisenden erkenne, sind sie genauso planlos wie ich). Nachdem auch kein Zug kommt, gibt es nach 10 Minuten eine Durchsage, dass es eine Änderung gegeben hat … Die nächste Verbindung nach Aldershot ist von Plattform 10. Ich steh auf Bahnsteig 3 und 4 und komme von Bahnsteig 1 und 2, sonst gibt es keinen anderen. So muss sich Harry Potter gefühlt haben …. hmmm
Ich laufe aber nicht so wie er gegen eine Wand auf dem Bahnsteig sondern probiere einen anderen Lösungsansatz und suche das Gespräch mit den anderen Menschen („Where is platform 10?“ … „Sorry I have no idea“) Letztendlich stellt sich heraus, dass Plattform 10 am Bahnhofsvorplatz ist und dort ein Bus wartet. Nach einer kurzweiligen Busfahrt erreiche ich dann tatsächlich noch bei Tageslicht Aldershot und siehe da, Jason wartet noch immer und hat sich von der fast einstündigen Verspätung nicht abhalten lassen. Danke Jason!

Wir fahren zu den Niagara Falls und ich bin wirklich schwer beeindruckt, und zwar von den kanadischen Niagarafällen.

… während die amerikanischen gleich daneben fast ein bisschen untergehen.

(Hoffentlich erfährt Donald niemals davon …) Es gibt hier auch ein Besucherzentrum, von dem aus man mit einem Ticket eine „Journey to the Fallls“ machen kann.

Da geht’s mit dem Aufzug runter und man kann hinter den Wasserfällen etwa 200 Meter in einem Tunnel gehen und außerdem kommt man zu einer Aussichtsplattform mit einem wirklich atemberaubenden Ausblick auf die Fälle von unten. Außerdem sieht man auch auf die Boote, mit denen man von unten relativ nahe an die Falls heranfahren kann. Ich glaub das war schon Motiv in relativ vielen Filmen, u.a. hat auch Marilyn Monroe hier schon gedreht. Jedenfalls sind die (kanadischen) Niagarafälle ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel!

Wir haben noch ein zweites Ausflugsziel geplant und das ist Fort George in Niagara on the Lake. Fort George stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und hatte eine große Bedeutung während des Kriegs von 1812 mit den USA, wie überhaupt die ganze Gegend hier sehr geschichtsträchtig ist. Geschichtshistorisch gesehen kann ich hier leider keine weiteren (zumindest sinnvollen) Erklärungen abgeben, aber Jason weiß jede Menge darüber.
Kann euch seine Telefonnummer gern weitergeben 😉

Abschließend besuchen wir noch Hamilton, das ist ein kleineres Städtchen (ca. 600.000 Einwohner) ca. 70 km von Toronto entfernt.

Und nach einer diesmal unspektakulären Zugfahrt retour erreiche ich das nächtliche Toronto und bin auf dem Rückweg zu meinem Guest House wieder überwältigt von den unendlichen Hochhäusern hier, die beleuchtet in der Nacht nochmal um einiges beeindruckender sind.

Toronto

Zuerst einmal: ich bin gestern gut und fast pünktlich in Toronto gelandet. Die Einreise war relativ schnell geschafft, der Weg zu meiner Unterkunft dafür etwas mühsamer mit 3x umsteigen (Bus-U-Bahn – Bus), aber ok. Ich hab mir dann die Umgebung noch ein bisschen angeschaut und nach einem Abendessen bei Thiem gegen Nadal bin ich dann sehr müde ins Bett gefallen, die Zeitverschiebung von 6 Stunden tut ihr übriges …
Begonnen habe ich heute meine Tour durch die Stadt im St. Lawrence Market, das ist eine Art Markthalle, wo man hauptsächlich jede Menge Essbares findet.
Ich bin dann weiter zur Hockey Hall of Fame und auf dem Weg dorthin bekomme ich fast Genickstarre vom Nachobenschauen … ein Wolkenkratzer neben dem anderen, aber was für welche! Einfach nur BIG.
In der Hockey Hall of Fame dreht sich natürlich alles um Eishockey und um die Geschichte des Stanley Cups und seiner Mannschaften und bekanntesten Spieler. Ich hab sogar unter (Heroes and Champions) einen einzigen Österreicher hier gefunden: „Hans Dobida Builder, Inducted 2007“, sagt mir jetzt momentan nichts.

Es hat draußen fast 30 Grad, drum geht’s weiter zum Abkühlen mit der Fähre nach Centre Island. Die Fährfahrt dauert ganze 10 Minuten und bietet jede Menge Fotomotive von Toronto Downtown.
Center Island ist eine Toronto vorgelagerte Insel, die eigentlich ein einziger grüner Park ist mit kilometerlangen Sandstränden und Wasser soweit das Auge reicht. Auf den Schildern die ausdrückliche Aufforderung „Please walk on the Grass“. Toronto liegt wie schon erwähnt an einem See, dem Lake Ontario. Auch hier wieder big. Nicht nur der See, sondern auch die Wellen, die eigentlich höher sind als ich sie vom Mittelmeer her kenne. See und große Wellen? Muss ich mal googeln, woher die kommen können …
Jedenfalls bleibe ich so lange am Strand und auf der Insel, bis ich kurz nach Sonnenuntergang die Fähre wieder zurück nach Toronto erwische. Bin auch wieder zu Fuß zurück zur Unterkunft, was ein ziemlicher „Hatscher“ ist, aber so kann ich die Stadt am besten kennenlernen.

 

K

Es geht los …

Der Rucksack ist gepackt (doch deutlich schwerer als beim ersten Versuch) und flugzeugtauglich verpackt, die letzten Sachen noch – ein bisserl zu hektisch – erledigt. Natürlich ist es doch später geworden als geplant, aber egal … das Abenteuer Weltreise beginnt und ich möchte euch mit meinem Blog gern mit auf die Reise nehmen. Mal sehen, was passiert … nicht nur, wenn ich diesen meinen ersten Blog schreibe sondern auch was man(n) so rund um den Erdball alles erleben kann und wird.

In diesem Sinne solls jetzt endlich losgehen 😉

Als ich um die Welt reiste um bei mir anzukommen …