Toronto – Teil 2

Heute starte ich ganz gemütlich mit dem CN Tower, das ist der ganz dünne hohe Turm, den man schon auf Bildern zuvor gesehen hat. Ein Aussichtsturm halt.

Es sind keine Warteschlangen, was schon mal positiv ist und bevor man zum Aufzug kommt, geht man an einigen Bildern mit sehr interessanten Infos vorbei. So wurde der Turm von der kanadischen nationalen Eisenbahngesellschaft errichtet, um die Stärke der kanadischen Industrie zu zeigen, die den größten Turm der Welt bauen kann. Denke grad drüber nach, ob es sowas auch von der ÖBB gibt, aber da fällt mir grad nichts ein dazu, hmm?
Die Bauzeit betrug 40 Monate und am Ende war der Turm mit seiner Gesamthöhe von 553,33 m fertiggestellt und 1976 eröffnet.
Der Aufzug hinauf hat 2 kleine gläserne Auslässe im Boden, was die Fahrt schon mal interessant macht. Als ich dann oben ankomme, bin ich dann doch sehr überrascht von dem gewaltigen Ausblick, den man durch die raumhohen Glaswände rundherum bekommt. Wow!

Es gibt für die Mutigen auch noch was Besonderes, den Edge Walk. Da kann man – angeleint – draußen mit einem Guide eine Runde gehen und sich mal in 500 m Höhe ein wenig hängen lassen. Das ganze wird dann drin live übertragen. Ich habs nicht probiert – ähmm zu viele Leute … – aber es schaut so aus, als ob einem dabei ziemlich der Reis geht …

Gleich neben dem CN Tower befindet sich das Rogers Center, das ist das Heimstadion der Toronto Blue Jays, und ich denke, ich werde mir am Abend ihr Heimspiel gegen die Indian Clevelands anschauen.

Gegenüber befindet sich noch eine sehr interessante Sehenswürdigkeit und zwar die ganz kleine aber feine Steam Whistle Brewery.
Da ich sehr an Sightseeing interessiert bin, buche ich gleich die Führung durch die Brauerei. Die 20 Minuten bis zum Beginn der Führung stürze ich noch geschwind ein Pint hinunter, weil ich schon so durstig vom Turm besichtigen bin.

Leicht beschwingt starte ich dann die Tour und sie beginnt schon mal zur Einstimmung … mit einem Bier.

Vielleicht hätte ich nicht doch auch schon vorher …
Jedenfalls erringe ich hier meinen ersten Sieg und zwar beim Quiz, wer der meistgereiste Gast der Führung ist. Und mit einem leicht gelallten „Austria“ gewinne ich ganz knapp vor einem Iren. Der Siegespreis ist, dass ich das Cheers in meiner Landessprache vortragen darf und schon steht die ganze Gruppe so ähnlich wie „zsamm zsamm Proooost“ und wir stimmen Prooost auf hauptsächlich kanadisch an. Wir trinken das Bier und weiter geht’s. Die Brauerei zu sehen ist zwar sehr unspektakulär, aber die Geschichte dahinter ist ganz nett. Sie wurde 1998 von 3 Freunden gegründet, die zuvor gemeinsam in einer Brauerei gearbeitet hatten, die dann von einer größeren übernommen und geschlossen wurde. Alle drei wurden gefeuert und haben bei einem Kanu-Ausflug am Lagerfeuer (The three fired guys“ … ob fired jetzt kommt vom Rausschmiss oder ob am Lagerfeuer was passiert ist, weiß man nicht mehr so genau) beschlossen, dass sie ihre eigene Brauerei aufmachen wollen und seit 20 Jahren läuft das Ding. Sie produzieren auch nur eine Biersorte und das ohne Pasteurisation. Der Hopfen kommt übrigens nur aus Deutschland oder Tschechien.
Zum Schluss der Tour gibt’s nochmal ein Bier und ich brauch jetzt was zum Essen ….

Am Abend sehe ich mir Baseball an und es ist sehr spannend. Nicht nur, dass ich fast gar keine Ahnung vom Baseball und seinen Regeln habe, am Ende gewinnen die Blue Jays, die heuer ziemlich „shitty“ spielen, wie mir meine Sitznachbarin erklärt. Das 3:2 wird mit einem Homerun im 11. Inning erzielt, das war nach ungefähr 4 Stunden nach Spielbeginn. Aber es war sicher ein einmaliges Erlebnis!

Am nächsten Tag werde ich zu meinem nächsten Ziel wechseln: New York