Während ich grad mit Flug DL1903 von New York nach Atlanta unterwegs bin, lasse ich die letzten Tage Revue passieren:
New York ist eine unfassbar riesige Stadt und ich hab mit Staten Island und Manhattan nur einen Mini-Wuzzi-Teil davon gesehen.
Ich glaub, ich hab mich zu Beginn einfach nur von der Hektik und dem Überangebot hier anstecken und überfordern lassen. Manches war sicher auch einfach nur Pech.
Wie das Wetter zum Beispiel. Bis auf einen Tag, an dem es nur manchmal geregnet hat, war es während der ganzen Zeit hier ein Mix aus Regen, Nebel und Starkregen.
Ich habs z.B. an zwei verschiedenen Tagen aufs Empire State Building versucht, beide Male mit dem Hinweis der Mitarbeiter unten beim Aufzug, dass man oben nichts sieht. Am letztmöglichen Tag bin ich dann trotzdem raufgefahren in den 86. Stock. Meine Aussicht ist zumindest die gleiche, die schon Ed Sheeran hatte, wie ich auf einem dort ausgestellten Foto sehen kann.
Oben hätte man sich noch ein Ticket weiter zum 102. Stock kaufen können, was ich dann aber doch sein hab lassen …
Weitere Aussichtsplattformen wie Top of the Rock (Rockefeller Center) oder One World Trade wären bei besserem Wetter sicher auch absolut beeindruckend gewesen.
Aber es ist ok so, wie es ist und ich hab mich mit New York noch ganz gut anfreunden können.
Was aber vor allem in Erinnerung bleibt, ist der letzte Dienstag. Ich fahre mit der Fähre von Staten Island rüber nach Manhattan und es ist ungefähr ¾ 9 am Morgen.
Genau zur selben Zeit vor 17 Jahren sind 2 Flugzeuge in das World Trade Center geflogen und es gab fast 3.000 Tote zu beklagen.
(Das ist das Bild, das kurz vor der Katastrophe aufgenommen wurde und im Museum zu sehen ist.)
Zum Jahrestag ist das 09/11 Memorial bis zum Nachmittag nur für Gedenkfeiern und Angehörige von Opfern weiträumig abgesperrt, das Museum den ganzen Tag. Als ich dann später inmitten einer unübersehbaren Menschenmenge bei der Gedenkstätte stehe, ist es eine sehr ergreifende Stille und Ruhe im sonst so lauten und hektischen Treiben im Big Apple.
Auf dem Rückweg am Abend komme ich eher zufällig auf Staten Island zu einer Gedenkfeier und mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich mich daran erinnere, wie Angehörige die Liste mit den Namen aller Opfer vorlesen und zu den Ihrigen jeweils noch persönliche Worte dazu sprechen. Im Hintergrund ist dabei das nächtliche Manhattan zu sehen sowie das Tribute in Light, zwei strahlend helle Lichtsäulen, die nur einmal im Jahr zum Jahrestag den Himmel erleuchten und es schaut so aus, als ob sie direkt mit dem Himmel verbunden wären …
(Das Bild links habe ich nach dem Ende der Gedenkfeier gemacht)
Auch der Besuch des 09/11 Museums am nächsten Tag ist sehr ergreifend und bleibt für mich unvergesslich und sehr nahe gehend zugleich.
Und so verlasse ich New York mit sehr gemischten Gefühlen, dem anfänglichen Ärger über so manches, was schiefgelaufen ist … die Hektik … die Stadt, die wirklich niemals schläft … und die Erinnerung an 09/11 …